Was machte Muhammad Ali zu einem der besten Boxer aller Zeiten?

Muhammad Ali. Ein Name der ein Symbol für den Boxsport ist und weltweit bekannt ist. Ali wird nicht nur im Sport, sondern ganz allgemein respektiert und verehrt. Viele Jahre nach seinem Tod sieht eine neue Generation Ali nun als einen Pionier ausserhalb des Rings und als einen der grössten Boxlegenden aller Zeiten innerhalb des Rings.

Was machte Muhammad Ali zu einem der besten Boxer aller Zeiten?
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Das führt uns zu der Frage: „Was machte Muhammad Ali zu einem der besten Boxer aller Zeiten?“

Muhammad Ali zeigte als mehrfacher Boxweltmeister Geschick und Können, gemischt mit viel Charisma, um seine grössten Rivalen zu bezwingen und zu diffamieren. Boxer wie George Foreman, Joe Frazier, Sonny Liston, Ken Norton und Floyd Patterson haben gegen Ali in epischen Kämpfen geboxt. Ali war abgesehen von seiner sportlichen Begabung im Boxen auch ein Meister der Gedankenspiele und geistig phänomenal stark. Athleten in jeder sportlichen Disziplin können ohne starke Denkweise, Konzentration und Hingabe an ihr Handwerk nicht auf höchstem Niveau erfolgreich sein.

Ein früher Zwischenfall in Alis Leben hätte seine berufliche Laufbahn verändern können, wenn er nicht eine so unbezähmbare Charakterstärke gehabt hätte. Er hiess damals Cassius Clay (vor seinem Übertritt zum Islam) und gewann im Jahr 1960 als junger, hungriger Boxer im Leichtschwergewicht eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Rom.

Das war Clays erster Vorgeschmack auf Ruhm. Der Junge aus Kentucky war zurecht Stolz auf diese monumentale Leistung. Es wird erzählt, dass dem Olympiastar nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Louisville, einer Stadt mit starker Rassentrennung, der Zutritt zu einem örtlichen Restaurant verweigert wurde. Ali soll dann nach draussen gegangen sein und seine Medaille in den Fluss Ohio geworfen haben. Bis zum heutigen Tag wurde die Medaille nicht wiedergefunden oder die Geschichte bestätigt, so dass es ein Rätsel bleibt, ob sie tatsächlich wahr ist oder nicht.

Was jedoch stimmt, ist, dass der junge Ali noch einen weiteren negativen Vorfall hatte, aber er entschloss sich die rassistischen Beleidigungen zu ignorieren und seine Persönlichkeit zu stärken, um einer der grössten Schwergewichts-Champions aller Zeiten zu werden.

1966 verweigerte Ali eine Einberufung zum Militär, um im Vietnamkrieg zu kämpfen. Die Entscheidung wurde zwar aufgehoben, aber diese moralische Haltung kostete Ali drei seiner besten Jahre, weil er von Anfang 1967 bis Ende 1970 nicht mehr boxen konnte. Ausserdem wurden ihm sowohl der WBC- als auch der WBA-Titel im Schwergewicht aberkannt.

Von einem solchen potenziell vernichtenden Karriereschlag zurückzukehren wäre einer Person von geringerem Charakter wahrscheinlich nicht gelungen. Ali zeigte jedoch die wahre Denkweise eines Champions, der sich nicht nur wieder an die Weltspitze boxte, sondern auch George Foreman beim „Rumble in the Jungle" im Jahr 1974 und seinen alten Rivalen Joe Frazier beim „Thrilla in Manila" im Jahr 1975 besiegte.

Ali sagt einmal: „Es ist die Wiederholung von Bejahung, die zum Glauben führt. Und sobald dieser Glaube zu einer tiefen Überzeugung wird, beginnen die Dinge zu geschehen". Ein zutiefst spiritueller Mann, dessen Verstand genauso ausgeprägt war wie seine Muskeln. Alis geistige Schärfe und Denkweise waren für seinen Erfolg ebenso wichtig wie seine körperlichen Fähigkeiten. Ali nahm seinen Sport sehr ernst und hat sowohl die geistige Verfassung als auch die körperlichen Fähigkeiten des Gegners studiert. Zur Analyse des mächtigen Schwergewichts-Champions der damaligen Zeit, Sonny Liston, las er viele Zeitungsartikel und Interviews, um Listons Psyche zu verstehen. Er wollte herauszufinden, wie der „Zerstörer“ wirklich tickt.

Ali schrieb und rezitierte Gedichte und Reime über seine Gegner und benutzte schonungslose Beleidigungen, wenn es nötig war, um ihre Wut zum Kochen zu bringen und nutzte die negative Energie gegen sie im Ring. Der Meisterboxer führte einen mentalen Krieg gegen Joe Frazier und verspottete Ernie Terrell am Ende eines Kampfes.

Ali stellte sich ständig vor der Champion zu sein, genauso wie Floyd Mayweather Jr. viele Jahre später. Er trainierte wie ein Champion, redete wie ein Champion und lebte wie ein Champion. Ali kämpfte selbst dann noch wie ein Champion, als sein Körper von der Parkinson-Krankheit befallen war. Er glaubte, dass das, was man sich selbst sagt, was man bejaht und was man denkt, das ist, was man ist und was man werden wird. Alis Beharrlichkeit und Positivität haben ihm geholfen an die Weltspitze zu kommen und dort über ein Jahrzehnt zu bleiben.

Ali war nicht nur für seine akute mentale Stärke bekannt, sondern er war auch ein aussergewöhnlich begabter Boxer. Seine vielseitigen Fähigkeiten heben ihn von den anderen ab. Die gegen George Foreman angewandte Rope-a-dope-Taktik funktionierte hervorragend. Ali hängte sich in die Seile, um den grösseren Boxer zu ermüden und wartete auf seinen Moment zum Zuschlagen und erledigte Foreman mit schnellen, präzisen Kombinationen.

Es war die Geschwindigkeit der Hand- und Fussbewegungen, die Sonny Liston bezwang. Alis Fähigkeit das Ziel schnell zu erreichen, war zu viel für Liston. Im dritten Kampf gegen Joe Frazier passte Alis grosse körperliche Fitness zu seiner mentalen Dominanz und er gewann gegen seinen alten Rivalen. Ali war fit, stark, schnell und ein Experte seines gewählten Berufes.

Es gab fünf athletische Eigenschaften, mit denen sich Ali von den anderen unterschied:

  • Ali konnte sich durch seine überlegenen Kopfbewegungen ducken und den Schlägen des Gegners ausweichen.
  • Seine schnelle linke Gerade kam angeschossen wie eine Kobra und brachte die Gegner aus dem Gleichgewicht, wodurch Alis nächste Angriffe vorbereitet wurden.
  • Taktiken wie der „Rope-a-dope" bedeuteten, dass er ein intelligenter Boxer war.
  • Der „Ali Shuffle" wurde ein fester Bestandteil seiner Kämpfe.
  • Sein rechter Abwärtshaken war ein so präziser und harter Schlag, dass er für Ali immer wieder funktionierte.

Ein grosser Teil von Alis Erfolg in seiner Boxkarriere und im Leben kam von seinem Antrieb und seiner Entschlossenheit der Beste zu sein. Das und sein Talent machten Muhammad Ali zu einem der grössten Boxer aller Zeiten.

 

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