Die Entstehung der UFC (Ultimate Fighting Championship)

Mixed Martial Arts (MMA) ist seit vielen Jahren schon als der am schnellsten wachsende Sport angesehen, dabei lohnt sich aber auch ein Blick zurück auf die spannende Entwicklung und Geschichte dieses Kampfsportes. Andere Sportarten blicken zwar ebenso auf eine interessante Historie zurück, aber an den unglaublichen Aufstieg von MMA in nur 25 kurzen Jahren kommt nichts so schnell heran!

Die Entstehung der UFC (Ultimate Fighting Championship)
Bild: Symbolbild by Pixabay.com

In den 90er Jahren von Senator John McCain noch als "menschlicher Hahnenkampf" porträtiert, hat Mixed Martial Arts einen weiten Weg hinter sich gebracht, und hat sich dabei organisiert, wurde legal und für das breite Publikum geeignet! Der Grund für diesen erstaunlichen Aufstieg ist eng mit seiner Geschichte und den Schwierigkeiten verknüpft, mit denen Unternehmen wie die UFC in dieser kurzen Zeit konfrontiert waren!


20. Jh.: Die Ereignisse, die das moderne MMA geprägt haben

Etablierung des brasilianischen Jiu-Jitsu

Zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte gab es bereits unzählige Einzelkampfsportarten wie Boxen, verschieden Arten des Ringens, Judo und viele andere. Aber die Entstehung des brasilianischen Jiu-Jitsu in den 1920er Jahren hat viele Ereignisse angestossen, die schliesslich zur offiziellen Etablierung von MMA als eigenständiger Sportart führen sollten. Im Jahr 1914 lernte die berühmte Gracie-Familie die Judo (Kano Jiu-Jitsu)-Technik von dem legendären japanischen Judoka Mitsuyo Maeda und änderte sofort den Schwerpunkt von Grappling zu Bodenkampf. Durch die Implementierung verschiedener Gelenksperren und Chokes begründeten sie das brasilianische Jiu-Jitsu! Damals folgten andere Kampfkünste wie Luta Livre und damit entstand die legendäre Rivalität zwischen den beiden Sportarten! Die allererste Form einer MMA-Organisation namens Vale Tudo war ein Treffpunkt, an dem sich BJJ und Luta Livre Kämpfer herausfordern konnten.

Die “Gracie Challenge” 

Aus irgendeinem Grund hatte die Gracie-Familie den zwanghaften Wunsch, zu beweisen, dass BJJ die effektivste Kampfkunst der Welt war! Von Anfang an hatten sie die "Gracie-Challenge" ausgerufen, die es jedem Kampfkünstler, egal welcher Herkunft und aus welchem Teil der Welt, erlaubte, in eines ihrer Gyms zu kommen und die Unerbittlichkeit des Grappling zu erleben. Aufgrund des Mangels an Erfahrung mit Grappling verliessen die meisten Herausforderer das Gym besiegt und beschämt.


1980-90er: Gründung der ersten MMA-Organisationen

Die japanische Shooto-Promotion (1985) war die erste jemals gegründete MMA-Organisation, die die Kampftechniken, die wir heute kennen, in sich vereinte. Am Anfang bestand sie hauptsächlich aus Ringkampf-Wettbewerben. In den folgenden Jahren entwickelten sich die Regeln jedoch weiter und nahmen viele andere Kampfkunststile auf.

Auf der anderen Seite des Ozeans sahen die Amerikaner das grosse Potential dieses neuen Sports und gründeten ihre eigene Version namens Ultimate Fighting Championship (UFC). Die Organisation hatte einen sofortigen Einfluss auf den Kampfsport und ihre erste Veranstaltung, die am 12. November 1993 stattfand, wird oft als die Geburt des modernen MMA gesehen! Obwohl die Anfänge reine Freakshows waren, erlangte der Sport doch schnell eine enorme Popularität!


1993-2010: Entwicklung der UFC-Regeln und Kampfstile

Frühe Dominanz des Brazilian Jiu Jitsu

Seit den frühen Anfängen begann sich ein Kampfstil als der dominanteste herauszustellen! Der neu etablierte Sport stellte die perfekte Gelegenheit für die zuvor bereits erwähnte Gracie-Familie dar, BJJ dem US-Publikum näher zu bringen! Royce Gracie dominierte seine Gegner von UFC 1 bis UFC 5 vollkommen, indem er unglaubliche Grappling-Techniken an den Tag legte und jeden einzelnen Gegner innerhalb der ersten Runde zum Aufgeben brachte! Wie ein echter Kampfkünstler "kam, sah und siegte" Gracie und hat die UFC 1995 verlassen.


Übernahme neuer Regeln

Im Jahr 1995 begann die Öffentlichkeit rechtliche Fragen bezüglich der UFC und deren Mangel an Regeln und Sicherheit für die Kämpfer zu fragen. Nachdem die UFC die Kritiker einige Jahre lang ignoriert hatte, kam es zum Wendepunkt, als Senator John McCain eine Kampagne gegen die UFC startete und sich öffentlich für ihr Verbot einsetzte. Die UFC reagierte mit der Einführung des ersten Regelwerkes das von 1996 bis 2000 galt, es beinhaltete folgendes: die Einführung der acht Gewichtsklassen, die Einführung des 10-Punkte-Systems wie im Boxen, die Einführung von offiziellen MMA-Schiedsrichtern und die Einführung von Runden- und Zeitlimits.

2001 kauften Dana White und seine Geschäftspartner Lorenzo und Frank Fertitta die UFC für 2 Millionen Dollar und gründeten Zuffa als Muttergesellschaft. Die Tage der Kopfstösse, des Haareziehens und der Schläge in die Leisten waren bereits vorbei und die neuen Besitzer begannen an einem neuen Regelwerk zu arbeiten, das das Image des Sports völlig verändern sollte. Lorenzo Fertitta nutzte seine früheren Beziehungen zur Nevada Athletic Commission, um den Sport in vielen US-Bundesstaaten zu legalisieren und sie dazu zu bringen die Unified Rules of Mixed Martial Arts zu übernehmen.

 

Entwicklung der Kampfstile

Da die neuen Regeln das öffentliche Image des Sports schnell verbesserten, begannen viele Kämpfer aus dem Bereich des Ringkampfs an der Veranstaltung teilzunehmen. Legenden wie Tito Ortiz und Chuck Liddell führten die erbarmungslose Mischung aus Ringen und Jiu-Jitsu mit Elementen von Bodenschlägen, bekannt als "Ground and Pound", ein. Dieser Stil begann sofort, den Sport zu erobern und prägte die ersten kompletteren Stile, die in Zukunft folgen sollten.

Die Entwicklung von MMA hört jedoch nie auf, und eine neue Generation von Kämpfern explodierte buchstäblich in das Oktagon in den Mitt-2000er Jahren! Die Elite der Muay Thai Kämpfer, die bereits über das Grappling Game verfügten, begannen die Kämpfer, die die Kampfart der alten Schule nutzten, zu dominieren! Anderson Silva und George St. Pierre gelten als die ersten rundum ausgeglichenen Kämpfer und als wahre Game-Changer in Sachen Technik! Alles, was sie zeigten, war dem Wettbewerb um viele Jahre voraus und es dauerte Jahre, bis sich die anderen anpassten und lernten, mit diesem Kampfstil umzugehen! Dies zwang die MMA-Gyms auf der ganzen Welt, eine neue Trainingsmethode zu entwickeln, die auf vier grundlegenden Stilen aufbaute: Boxen, Muay Thai, BJJ und Ringen.


2010-Heute: Aufstieg des Sportes in den Mainstream

Es ist fair zu behaupten, dass die UFC ab 2010 den Aufstieg in den Mainstream schaffte, dafür gibt es drei Hauptgründe. Als erster Grund kann der 2011 bekannt gemachte 700 Millionen Dollar Deal zwischen Zuffa und dem Fernsehsender Fox benannt werden! Dadurch hat der Sport mehr Anerkennung bekommen und sich zum ersten Mal auf der ganzen Welt verbreitet! Allerdings musste die UFC noch ein paar Änderungen vornehmen, bevor sie schliesslich in allen US-Bundesstaaten legalisiert wurde. Am 3. Juli 2015 begann die UFC die Zusammenarbeit mit der Anti-Doping-Agentur der Vereinigten Staaten (USADA). Dadurch wurde das System sofort sicherer und der Wettbewerb ausgeglichener! Angesichts der massiven Veränderungen ist es keine Überraschung, dass die Entstehung der ersten UFC-Superstars wie Conor McGregor und Ronda Rousey begann, neues Publikum rund um den Globus anzuziehen!

Dank der explodierenden Pay-per-View-Zahlen hat die UFC Anfang 2019 mit dem grössten Sportnetzwerk ESPN einen Deal der Extraklasse abgeschlossen! Der Deal stellt die grösste Errungenschaft des modernen MMA dar, und wir können es kaum erwarten, was die Zukunft uns bringen wird!

 

Artikel by Bushu.ch

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Quellenangaben: Wikipedia.org & ufc.com