Kampfkünste in der Krise

Mit den Filmen von Bruce Lee, Jackie Chan, Steven Seagal und Jean-Claude Van Damme gewannen die Kampfkünste eine Menge begeisterte Mitglieder. Viele Menschen wollten plötzlich einen Kampfsport erlernen. Er kann der Selbstverteidigung, der Stärkung des Selbstbewusstseins, dem Abnehmen und dem Muskelaufbau dienen und viel Spass machen. Doch inzwischen haben viele Schulen sinkende Mitgliederzahlen.

Kampfkünste in der Krise
Bild: Adobe Stock

Kaum neue Mitglieder für klassische Kampfkünste

Im Kampfsport scheint sich inzwischen alles um Wettkämpfe zu drehen. Wer mit einem Kampfsport anfängt, hat meistens direkt den Gedanken im Kopf, sich mit anderen messen zu wollen. Dadurch steigt die Beliebtheit für BJJ, Kickboxen, Thaiboxen und Krav Maga. Die Kämpfe ziehen Aufmerksamkeit auf sich und sorgen dementsprechend auch für neue Mitglieder. Die klassischen Kampfkünste wie Judo, Karate und Jiu Jitsu können jedoch kaum noch neue Mitglieder anwerben. Immer weniger Leute interessieren sich für diese Sportarten.

 

Kampfsport benötigt Zeit

Viele Menschen gehen heutzutage lieber ins Fitnessstudio. Diese bieten in der Regel sehr günstige Verträge an und können flexibel genutzt werden. Oft sind sie rund um die Uhr geöffnet. Dadurch können die Trainingszeiten an die Arbeit und den restlichen Alltag angepasst werden. Dies ist beim Kampfsport anders. Dort findet jedes Training mit einem qualifizierten Trainer statt, der sich auf jeden Schüler konzentrieren muss.

Zusätzlich dauert es im Kampfsport ziemlich lange, bis Erfolge erzielt werden. Die Anfänge sind anstrengend. Erst nach Monaten oder manchmal sogar Jahren zeigen sich die Ergebnisse der harten Arbeit. Im Fitnessstudio sind die Erfolge, die man erzielt, schneller zu sehen. Besonders beliebt ist es auch, sich einen Personal Coach zu nehmen. Dieser ermöglicht es ebenfalls, sehr flexibel zu trainieren und hilft bei der Motivation.

Im Kampfsport geht es nicht darum, möglichst schnell Erfolge zu erzielen und zum Bodybuilder zu werden. Menschen, die eine Kampfkunst ausüben, möchten ihr Körpergefühl steigern und über sich hinauswachsen. Man wird körperlich stärker, aber auch mental. Ausserdem kann man besser mit Konflikten umgehen und sich verteidigen. Einen Kampfsport übt niemand nur aus dem Grund aus, um kräftig zu werden, sondern um ein besseres Lebensgefühl zu bekommen. Man muss sich für eine lange Zeit verpflichten, um dies zu erreichen.

 

Kampfsport ist etwas für Jugendliche und Kinder

Bei manchen Menschen hat sich der Glaube verfestigt, dass Kampfsport nur etwas für Jugendliche und Kinder ist. Sie können dabei ihre überschüssige Energie abbauen und ihre Kräfte messen. Das ist natürlich auch richtig. Kampfsport ist für junge Menschen sehr zu empfehlen. Der Eindruck, dass er sich für ältere Menschen nicht eignet, verfestigt sich durch die vielen Filme. Doch Kampfsport ist für Menschen jeden Alters geeignet.

Viele denken, dass Kampfsport sehr viel Akrobatik beinhalten würde, die von älteren Menschen nicht mehr ausgeführt werden kann. Das ist jedoch nicht ganz richtig. Die beeindruckenden akrobatischen Übungen werden oft nur als Showeffekt ausgeführt. Auf Dauer schaden sie dem Körper jedoch. Deshalb werden im richtigen Kampfsporttraining eher einfache Übungen ausgeübt, die dennoch anspruchsvoll sind. Dadurch sind sie für Menschen aller Altersklassen geeignet.
In einigen Kampfsportarten, wie Tai Chi oder Qi Gong, gibt es Übungen, die sehr langsam ausgeführt werden können. Diese sind besonders gut für Senioren geeignet.

 

Unrealistische Kampfszenen in Filmen

Die Kampfszenen in den Filmen werden immer unrealistischer. Die Filmemacher wollen die Menschen beeindrucken und in den Bann ziehen. Dafür werden einige Tricks benutzt. Die Zuschauer wissen jedoch, dass diese Kämpfe komplett unrealistisch sind. Deshalb machen sie sich oft gar keine ernsthaften Gedanken darüber, mit Kampfsport anzufangen. Wenn er als unrealistisch dargestellt wird, nehmen ihn viele Menschen nicht ernst. Das ist ein grosses Problem für die Kampfkünste. Die Übungen, die im Kampfsporttraining gelehrt werden, sind ebenfalls beeindruckend und benötigen viel Übung und Routine. Doch gegen die computeranimierten Kämpfe wirken diese Techniken natürlich weniger beeindruckend.

 

Fazit

Derzeit gibt es den Trend, dass die Wettkampfsportarten beliebter werden, während die klassischen Kampfkünste Mitglieder verlieren. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Leute nicht mehr die Zeit dafür nehmen wollen, da Erfolge nicht so schnell erzielt werden. Auch die unrealistischen Kampfszenen in den Filmen haben ihren Anteil daran. Doch gerade in dieser schnelllebigen Zeit ist es wichtig, dass wir uns auf unseren Körper besinnen. Die verschiedenen Kampfsportarten bieten sehr viele Vorteile. Sie sorgen für ein besseres Körpergefühl, mehr mentale und körperliche Kraft und lassen einen über sich selbst hinauswachsen. Ausserdem helfen die verschiedenen Kampfsportarten dabei, sich zur Wehr setzen zu können.

 

Artikel by Bushu.ch

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